Der Ort „Dahlhaus“
Der Ort Dahlhaus liegt auf dem Höhenrücken zwischen Sülz und Agger im nördlichsten Teil des Lohmarer Stadtgebietes kurz vor der Kreisgrenze zum Rheinisch-Bergischen Kreis. Er liegt an der L 84, der alten Höhenstraße von Siegburg nach Wipperführt, im sogenannten Dreistädteeck zu den Städten Rösrath, Overath und Lohmar. Er ist mit 230 m der am höchst gelegene Ortsteil von Lohmar. Die Entfernung zur Lohmarer City beträgt 11 km. Im Ort leben ca. 400 Einwohner. Der einst ländlich geprägte Ort entwickelt sich durch die Vielzahl von neuen Wohnhäusern mit der Zeit zu einer Wohnsiedlung. Der Ort hat eine Busverbindung nach Overath, zum Bahnhof in Honrath und nach Wahlscheid und ist mit dem Allgemeinen Sammel-Taxi (AST) zu erreichen.
Die Geschichte von Dahlhaus
Die Geschichte von Dahlhaus läßt sich über 500 Jahre zurückverfolgen. Zu Dahlhausen gehörten die beiden Höfe Unterste Dahlhaus und Oberste Dahlhaus. Die Höfe lagen in einer typischen Quellmuldenlage, verkehrsgünstig an der alten Höhenstraße. In Unterdahlhaus entspringt der Dahlhauser Bach, in Oberdahlhaus der Brunnenbach. Somit war stets frisches Trinkwasser für Mensch und Tier vorhanden. Die Menschen lebten ausschließlich als Ackerer von der Landwirtschaft. Da es sich bei den Höfen um Halfenhöfe handelte, welche von den adligen Grundbesitzern für eine Dauer von 12 Jahren an die Hofbetreiber verpacht wurden, treten diese bei Verpachtungen, Vererbung oder Verkauf des Hofes in Erscheinung. So erfahren wir, daß Unterdahlhaus lediglich aus einem Hof zum Untersten Dahlhaus entstanden ist. Dieser gehörte zu den Besitzungen der Herren von Burg Schönrath und wurde in einer Teilungsurkunde der Ritter von Nesselrode 1477 erstmals als “Daehlhusen” erwähnt. Durch Erbteilung waren bis zum Jahr 1824 drei Gebäude entstanden. Im Jahr 1924 zählte der Ort fünf Häuser die, seit Anfang der 1970er Jahre, dem schnell wachsenden Ort Durbusch zugeschlagen wurden. Das größere Oberdahlhaus bestand über die Jahrhunderte aus 2 Pachthöfen und einigen Kleinbauern. Die Orte lagen in der Honschaft Durbusch und gehörten zum Kirchspiel Honrath im Amt Blankenberg. Die abgebildete Urkunde zeigt den Kaufvertrag des Oberdahlhauser Hofes von 1621 durch Johann von Wylich. Auch bei der Landesaufnahme des Herzogtum Berg im Jahre 1715 sind auf der Karte ein Hof zu Unterdahlhaus und zwei Höfe zu Oberdahlhaus verzeichnet. In der Franzosenzeit wurden die Kirchspiele Honrath und Wahlscheid zur Mairie Wahlscheid zusammengefasst. Nach dem die Rheinlande an Preußen gefallen waren bestand diese als Gemeinde Wahlscheid fort. Die Entwicklung der beiden Ortschaften wurde durch die Glaubensgrenze behindert, waren die Bewohner von Unterdahlhaus evangelischen Glaubens und die Einwohner von Oberdahlhaus fast ausschließlich katholisch. Wärend die evangelischen Kinder die Schule in Eigen besuchten, mußten die Kinder aus Oberdahlhaus den Weg bis zur Schule nach Neuhonrath antreten. Das gleiche galt auch für den Kirchenbesuch. Einen ersten Bevölkerungsboom erlebte der Ort Oberdahlhaus gegen Ende des 19ten Jahrhunderts durch die Vielzahl der errichteten Bergwerke in der Umgebung, und der nahegelegenen Grube Lüderich. Nun war es erstmals möglich außerhalb der Landwirtschaft, in den Bergwerken seinen Lebensunterhalt zu verdienen. In den Jahren zwischen 1822 und 1885 vedoppelte sich die Einwohnerzahl des Ortes auf 103 Bewohner. Bis zurm ersten Weltkrieg und der Erschließung unseres Gebietes durch die Eisenbahnstation in Honrath waren die Bewohner von Oberdahlhaus entweder Ackerer oder Bergmann. Im Jahre 1910 zählte der Ort 13 Wohnhäuser. Mit der Errichtung eines eigenen Elektrizitätswerkes an der Agger durch die Gemeinde Wahlscheid erhielten die Ortschaften 1924 erstmals elektrisches Licht. Das veranlasste die Bewohner von Oberdahlhaus 1931 ihre eigene Wasserversorgung in Betrieb zu nehmen. Im Jahre 1969 wurde die Gemeinde Wahlscheid bei der Gebietsreform mit der Gemeinde Lohmar zusammengeschlossen. Oberdahlhaus wurde in Dahlhaus umbenannt. Zur gleichen Zeit begann das Flurbereinigungsverfahren Honrath. Dabei wurden die kleinparzelierten Felder und Grundstücke zu wirtschaftlich besser nutzbaren Flächen zusammengelegt. Doch dies brachte einige Unruhe in den Ort, standen die gepflanzten Obstbäume doch jetzt bei einem Nachbar auf der Wiese. Nachdem sich zwischenzeitlich im idylisch gelegenen Dahlhaus nicht viel veränderte, kam mit dem Bau des Abwasserkanals im Jahre 1998 und dem anschließenden Straßenausbau wieder Bewegung in den Ort. Viele Grundstücke im Köttinger Weg wurden zum Verkauf angeboten, so dass jetzt auch wieder rege gebaut wird. Es entstanden zwei neue Straßen “ Ober den Pöhlen ” und “ Im Hanfland ”. 2007 wurde der Straßenausbau in Dahlhaus abgeschlossen.